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Osterbotschaft S.E. Martin Roos, Bischof von Temeswar

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Mehr als sonst stehen die Ostertage diesmal im Zeichen der christlichen Einheit. Was menschlichem Bemühen nicht gelingen will, der Kalender - ob julianisch oder gregorianisch - bringt es zustande. Rund um den Erdkreis feiern die Christen zwischen 18. und 21. April 2014 Tod und Auferstehung Jesu Christi.

Die Liturgien sowohl der West- wie der Ostkirche(n) sind außerordentlich reichhaltig, tiefgründig und zugleich schön. Sie eignen sich besonders gut auch als neuen Einstieg in das geistliche, kirchliche Leben - zu einer intensiveren tätigen Teilnahme („actuosa participatio“ sagt das Zweite Vatikanische Konzil). Dazu möchte ich alle Mitchristen aufmuntern und einladen.

Der Osterglaube ist etwas Komplexes und Vielschichtiges: Er hat mit Vertrauen, Offenheit und mit der Gemeinschaft der Kirche zu tun. Das bedeutet die Bereitschaft zum Hören der Botschaft, das bedeutet Gnade und Kraft, die geschenkt werden, das bedeutet Treue und Festhalten an der Gemeinschaft, zunächst an der Gemeinschaft mit Gott, mit seinem menschgewordenen Sohn, mit dem Geiste beider; Festhalten auch am Bruder, an der Schwester, für die derselbe Christus gestorben und auferstanden ist, der sich auch für mich hingegeben hat. Der Osterglaube stiftet diese Gemeinschaft der Glaubenden und Getauften, zu der dazuzugehören Gnade und Gottes Zuwendung  bedeuten.

Es mag Zufall sein, falls es solchen überhaupt gibt, dass alle Christen in diesem Jahr das Osterfest gemeinsam feiern dürfen. Möge diese Gemeinsamkeit den Frieden, die gegenseitige Achtung  und die Gnade in uns allen mehren, den Glauben im Sinne von Vertrauen, Festigkeit und Treue in uns mehren, damit die Botschaft gehört, verkündet und angenommen wird zum Heil und zur Auferstehung vieler in unserer Zeit und Welt. Auch auf uns kommt es an, auf unser Bekenntnis, auf die Art und Weise, wie wir das Fest der Feste zu feiern verstehen.

Allen Brüdern und Schwestern, die mit uns an den Verheißungen Gottes und der Hoffnung festhalten, trotz Leidens, Krankheiten, Ängsten und Nöten, den Gesunden wie den Kranken, den Jungen und Alten, den Alleinstehenden wie den Familien, wünsche ich eine gesegnete und von der Freude des Auferstandenen erfüllte Feier des Ostergeheimnisses sowie reiche Gnade in diesen Wochen der Osterzeit. Vergessen wir nicht, daß wir auf Hoffnung hin gerettet worden sind (vgl. Röm 8, 24).

Temeswar, Ostern 2014

 

+ Martin

Bischof von Temeswar