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Vogelmilch – ein besonderes Dessert

Vogelmilch ist eine typisch osteuropäische Nachspeise, die auch in der Banater schwäbischen Küche weit verbreitet war. Die Herkunft der Bezeichnung ist gar nicht so leicht zu finden, es scheint auch eine Namensgleichheit zu der polnischen Vogelmilch, ein Schokoladenkonfekt mit Eischneefüllung, vorzuliegen. Die Österreicher benutzen auch den Begriff Kanarimilch für die Vanillesauce, da kommt der Kanarienvogel darin vor. Wahrscheinlich liegt die Verwendung der Eier der Namensgebung zu Grunde. Hier in Deutschland sagt man auch Schnee-Eier. Da dieses Dessert nur in ganz frischem Zustand von hoher Qualität ist, findet man Vogelmilch auf keiner Speisekarte in den Restaurants. Umso wichtiger ist, dass wir die Vogelmilch nicht vergessen und unseren Kindern und Enkeln zubereiten.

Man braucht dazu nur frische Eier, Milch und Zucker und eine Vanillestange.

Zutaten:

  • 1l Vollmilch
  • 4 frische Eier M
  • 125 g Zucker
  • 1 Vanillestange
  • Etwas Salz

 

Zubereitung:

Eier trennen und dabei beachten, dass keine Dotteranteile zu dem Eiweiß gelangen. Den Schnee in einem fettfreien Gefäß mit einem Mixer sehr steif schlagen, dazu einen Löffel Zucker einrieseln lassen. Die Milch mit der aufgeschnittenen Vanillestange und etwas Salz in einem breiten Topf (Reindl)  aufkochen. Aus dem steifen Schnee werden mit 2 Löffeln Klöße von der Größe eines Eies geformt, die in der Milch von beiden Seiten kurz erhitzt werden, wodurch ihre Stabilität größer wird. Danach werden die Schnee-Eier auf ein flaches Sieb zum abtropfen gelegt.

Vanillesauce: 4 Eigelb mit 80g Zucker schaumig rühren. Die vorher verwendete Milch durch ein Sieb gießen und noch einmal aufkochen. Vorsichtig über die Eigelbmasse gießen und nun entweder im Wasserbad oder bei ganz milder Hitze  weiter abschlagen (rühren) bis die Creme etwas dicklich wird. Der Fachbegriff ist „zur Rose abschlagen“ was bedeutet, dass auf dem Rücken eines Kochlöffels durch Blasen Wellen entstehen. Es ist wirklich nicht leicht, und wenn man die Hitze nur einen Moment zu spät drosselt, gerinnt die Creme und alles ist futsch. Für alle, die keinen Ehrgeiz haben: es gibt fertiges Pulver für Vanillesauce, das funktioniert sogar kalt.

Man kann aus dem restlichen Zucker flüssigen Karamell bereiten und in dünnem Strahl ganz schnell in schönem Muster über die Eier rieseln lassen.

Wird kalt gegessen!
Guten Appetit!